Der nordische Patient

Für die Firma Salzgitter Bauelemente hat Presstec im Eilverfahren zunächst ein Kopfstück repariert. Zudem wurde beim Wiedereinbau ein Schaden am Stössel entdeckt – also hieß es: ans Werk

Datum: 28/07/2017 9:45am
Kategorien: Pressenüberholung, Ersatzteile
Der nordische Patient

Einen ziemlich unübersehbaren, massiven Patienten hatte die Firma Presstec im Spätjahr 2016 in ihren Hallen zu Gast. Dreieinhalb auf zwei auf zwei Meter maß der und beeindruckte vor allem durch sein Gewicht von 20 Tonnen. Die Firma Salzgitter Bauelemente hatte das Kopfstück ihrer einzigen Presse zur Reparatur nach Kehl gegeben. „Dabei war das Kopfstück zunächst gar nicht der eigentliche Patient“, sagt Viktor Wagner, der das Projekt auf Seiten von Presstec begleitet hat.
Durch einen Kunden war die Salzgitter Bauelemente aufgrund eines einfachen Leistenschadens an die Experten von Presstec empfohlen worden. „Bei der Routine-Reparatur vor Ort wurden Risse und weitere Schäden am Kopfstück der Presse entdeckt und wir entschieden deshalb gemeinsam mit dem Kunden, das gesamte Kopfstück abzubauen und zu uns nach Kehl zu bringen.“ Aus einer schnellen Routine-Operation wurde so eine Vollüberholung des Kopfstücks. „Es wäre nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis das defekte Kopfstück die Presse gänzlich lahmgelegt hätte“, sagt Wagner.

Für die Presstec-Mitarbeiter bedeutete das nun: schnell sein! Denn für Salzgitter Bauelemente stand während des gesamten Reparaturprozesses die Produktion still. In Kehl setzte man daher alles daran, die Reparatur möglichst schnell über die Bühne zu bringen. „Für diesen Auftrag arbeiteten wir im Zwei-Schicht-Betrieb, um unserem Kunden in Salzgitter möglichst zeitnah seine Presse wieder in Gang bringen zu können“, sagt Wagner.

Innerhalb weniger Wochen wurde das Kopfstück an mehreren Stellen überholt. Zunächst musste der Verschleiß in den Lagern des Kopfstücks behoben werden. Hierzu wurden Gleit- und Wälzlager ausgetauscht. Auch an der Kupplungs-Brems-Kombination des Kopfstücks war Verschleiß festgestellt worden und man entschied sich für den kompletten Austausch der defekten Elemente sowie mehrerer Dichtungen im Kopfstück. Schließlich wurde die Antriebswelle des großen Patienten überholt. „Hier mussten die verschlissenen Lagersitze erneuert werden“, erklärt Wagner. „Um sie wieder auf Vordermann zu bringen, haben wir neues Material aufgetragen und sie auf das Sollmaß poliert.“

Trotz des erheblichen Mehraufwands entschied man sich bei der Salzgitter Bauelemente dazu, alle Reparaturen direkt durchführen zu lassen. „Das Auseinanderbauen eines Pressenkopfstücks ist sehr aufwendig“, erklärt Wagner. „Daher haben wir unserem Kunden empfohlen, direkt alle Verschleißteile auszutauschen, um eine weitere Reparatur und damit einen erneuten Ausfall in wenigen Jahren zu verhindern.“ Zudem ist das Langwierige an der Sache nicht die Reparatur selbst, sondern die Vorlaufzeit der Ersatzteil-Bestellung. Die eigentliche Arbeit am Kopfstück war innerhalb von vier Wochen erledigt, während die Lieferung der Ersatzteile mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. Seit ihrem ersten Einsatz im Jahr 2003 war die Presse nicht überholt worden – nach 14 Jahren ist ein Verschleiß völlig normal.

Doch für die Salzgitter Bauelemente war das nicht alles: Vor Ort in Salzgitter stellte man weitere Schäden – diesmal am Stößel der Presse – fest. „Das war für uns natürlich zunächst einmal keine sehr schöne Überraschung“, sagt Marcel Weitzmann, Betriebsleiter der Salzgitter Bauelemente. „Denn die Reparatur des Stößels bedeutete zusätzliche Kosten. Die Firma Presstec setzte aber sichtlich alles daran, die Reparaturen möglichst schnell über die Bühne zu bringen.“

Der Stößel wurde ausgebaut und nach Kehl gebracht, wo er innerhalb weniger Wochen an mehreren Stellen überholt wurde. „Wir mussten im ersten Schritt die Führungsleisten am Stößel nacharbeiten und das Überlastsystem erneuern“, erklärt Wagner.
Durch den Austausch von Verschleißteilen wurden die Druckpunkte am Überlastzylinder überholt und bei dieser Gelegenheit auf den modernsten Stand gebracht. Durch einfache konstruktive Verbesserungen wie den Umbau auf ein neues Dichtungssystem konnte Presstec auf diese Weise noch mehr Stabilität und Langlebigkeit des Stößels herstellen. Auch die Stößelverstellung wurde durch den Umbau auf ein neues Dichtungssystem erneuert. Auf diese Weise verpassten die Experten von Presstec dem Kugelgewindespindel, dem Pleuel sowie den Schneckenrädern im Stößel gleich eine Modernisierung mit.

Seit wenigen Wochen ist nun die Presse in Salzgitter wieder im Einsatz. „Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Presstec“, bilanziert Weitzmann. „Wir fühlten uns bei den Experten in Kehl während des gesamten Reparaturprozesses sehr gut aufgehoben.“ Die Salzgitter Bauelemente GmbH ist mit seinen 67 Mitarbeitern eine Tochtergesellschaft des traditionsreichen Stahlunternehmens Salzgitter AG. 2000 gegründet, hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in Salzgitter. Die Firma ist auf die Produktion von Trapezblech- und Kassettenprofilen sowie von Sandwichelementen spezialisiert. Die in Salzgitter hergestellten Flachstahlprodukte sind für den Einsatz in witterungsbeständigen Dach- und Wandverkleidungen bestimmt. Hierzu werden sie oberflächenveredelt und zu profilierten Feinblechen weiterverarbeitet. Die Sandwichprodukte aus Salzgitter finden ihren Einsatz in der Architektur nicht nur im Wärme- und Kälteschutz, sondern auch als Schutz vor Brand und Schall.

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